Kindertagesstätte „Pusteblume“ wurde umfangreich erweitert und umgebaut. Die Maßnahmen wurden pünktlich zum Inkrafttreten des neuen Kita-Zukunftsgesetzes abgeschlossen.
In einer Bauzeit von genau einem Jahr hat die Gemeinde Seck ihre kommunale Kindertagesstätte, diesmal auf zwei Ebenen, großzügig erweitert und erheblich im Bestand umgebaut, um für die Gewährleistung der Anforderungen des zum 01.07.2021 in Kraft getretenen neuen Kindertagesstätten-Zukunftsgesetzes des Landes Rheinland-Pfalz gerüstet zu sein. Nach einer Erweiterung und energetischen Sanierung der Einrichtung einschließlich der Erneuerung aller Fenster und Türen, der Heizung und des Daches im Jahr 2012 mit einem Kostenvolumen von rund 500.000 Euro (von denen 60 % aus dem Konjunkturpaket II des Bundes gedeckt werden konnten) war es erforderlich, erneut Geld in die Hand zu nehmen. Die Planungen für den Erweiterungsbau und den Umbau begannen im Herbst 2019, als klar wurde, dass die Einrichtung nicht mehr im Hinblick auf die neuen Rahmenbedingungen betrieben werden kann und steigende Kinderzahlen bis zu einem Bedarf von rund 100 Betreuungsplätzen prognostiziert wurden.
In der Kindertagesstätte werden Kinder aus den Ortsgemeinden Seck und Irmtraut betreut. „Wir freuen uns über die stetig steigenden Kinderzahlen und auch über die Zuzüge junger Familien in unsere Gemeinden“, so Ortsbürgermeister Johannes Jung. „Wir haben die Pflichtaufgabe der Schaffung ausreichender Betreuungsplätze angenommen und sie konsequent umgesetzt“, so Jung weiter. Wie geplant erhielt die Gemeinde Seck zum 01.07.2021 eine neue Betriebserlaubnis vom Landesjugendamt auf der Basis des neuen Gesetzes für zunächst weiterhin 75 Betreuungsplätze. Da die Baumaßnahmen noch im Laufe des Monats Juli 2021 zu Ende geführt wurden, erteilte das Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung mit Wirkung vom 01.08.2021 die ersehnte Betriebserlaubnis für dann 100 Plätze.
Besonderer Dank gilt der Ortsgemeinde Irmtraut, die sich im Wege einer Zweckvereinbarung anteilmäßig an den Kosten beteiligt und das Projekt von Anfang an tatkräftig begleitet hat. Besondere Zufriedenheit hebt der Ortsbürgermeister auch zur Zusammenarbeit und Unterstützung seitens des Kreisjugendamtes und weiterer Abteilungen der Kreisverwaltung hervor. „Bei allen Fragestellungen konnte ich immer auf diese Unterstützung zurückgreifen“ führt Johannes Jung aus.
Das Kindertagestätten-Zukunftsgesetz fordert von den Trägern von Kita-Einrichtungen eine mindestens siebenstündige Betreuung und die Möglichkeit der Einnahme einer Mittagsmahlzeit für alle Kinder, die dies möchten. „Bisher durften wir 45 Ganztagsbetreuungsplätze mit Mittagsverpflegung besetzen, so dass der Rechtsanspruch auf ein Mittagessen von bis zu 100 Kindern eine besondere Herausforderung darstellte“, fasst Ortsbürgermeister Johannes Jung zusammen. Im Erweiterungsbau sowie im Bestandsgebäude stehen nun zusätzlich ein großer Gruppenraum, ein großer Ruheraum, u. a. für die „Mittagsschläfchen“, eine Mensa, eine Bücherei, eine neue Küche nebst Lager- und Anlieferräumen und eine Verdopplung der Sanitärbereiche sowie kompletter Erneuerung der Sanitäreinrichtungen zur Verfügung. So sehen sich beide Gemeinden für die Aufnahme von bis zu 100 Kindern ab dem 01.08.2021 bestens aufgestellt.
Die Kosten belaufen sich auf voraussichtlich rund 640.000 Euro und liegen damit „nur“ um ca. 10 % höher als in der Planungsphase geschätzt. „Wir haben da richtig Glück gehabt“, führt Ortsbürgermeister Johannes Jung sichtlich erleichtert aus. Nur dadurch, dass man früh genug „dran“ gewesen sei, konnten die mittlerweile wohl in erster Linie coronavirusbedingten erheblichen Kostensteigerungen vermieden werden, auch wenn in der genannten Kostensteigerung bei einigen Gewerken Mehrkosten beim Material angefallen sind. „Wir haben beispielsweise für den Kubikmeter Holz für das Dach und weitere Zimmererarbeiten rund 400 Euro gezahlt. Einige Monate später wären rund 1.200 je Kubikmeter fällig geworden“.
Vom Land Rheinland-Pfalz erhält die Gemeinde Seck eine Förderung in Höhe von 194.000 Euro, vom Westerwaldkreis 56.000 Euro.
In die Planung der Sanitärbereiche wurden die Erfahrungen im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie kurzfristig einbezogen und der gesamte Bereich in zwei Teilbereiche getrennt. Damit wird eine getrennte Nutzung für mindestens drei Gruppen bei ggf. neuerlichen pandemiebedingten Einschränkungen und/ oder aufsichtsbehördlichen Vorgaben möglich. Daneben ist auch eine Trennung der Laufwege zu den Sanitäreinrichtungen möglich, um im Bedarfsfall Begegnungsverkehr zwischen den Kindern verschiedener Gruppen zu vermeiden. „Damit wollen wir letztlich einen weiteren Beitrag für einen möglichst dauerhaften, wenn vielleicht auch ggf. eingeschränkten, Regelbetrieb leisten“. „Die Kinder und die Familien werden es uns im Falle des Falles danken“ konstatiert Ortsbürgermeister Jung.
Durch die deutliche Erhöhung der Kapazität wurden zum 01.08.2021 drei pädagogische Fachkräfte in Vollzeit zusätzlich eingestellt und zahlreiche Teilzeitbeschäftigungsverhältnisse aufgestockt. Auch für den Küchenbetrieb steht mittlerweile ein Vollzeitjob zur Verfügung, den sich zwei Mitarbeiterinnen teilen. Die Mahlzeiten werden von den eigenen Hauswirtschafterinnen vor Ort zubereitet und mit frisch gekochten Beilagen, insbesondere Gemüse, aber auch mit Salat und Obst komplettiert.
Neben den erweiterten Betreuungsmöglichkeiten konnten so weitere Arbeitsplätze mit einem Gesamtumfang von vier Vollzeitstellen geschaffen werden.
Für die Betreuung der Kinder ab dem 1. Lebensjahr (bis auf Weiteres stehen zwei Plätze für einjährige zur Verfügung) stehen künftig drei Modelle mit einer Betreuungszeit von durchgängig sieben, acht oder neun Stunden zur Verfügung, was den individuellen Bedarfen der Familien erheblich entgegenkommen wird. „Damit leisten wir einen guten Beitrag, was die Vereinbarkeit von Familie und Beruf angeht“, so Ortsbürgermeister Jung abschließend.